Petition: „Rücknahme der geplanten Haushaltsmittel-Kürzungen für die Bundeszentrale für politische Bildung„
Politische Bildung ist schwierig. Einerseits ist der Zeitraum zwischen Ursache und Wirkung sehr lang: die Bildung, wie unser politisches System funktioniert und funktionieren sollte, bekommen wir in der Schule. Ob wir das verstanden haben, erfahren wir in der Regel Jahrzehnte später. Andererseits ist politische Bildung nur schwer messbar. Ist es jetzt gut oder schlecht, wenn es viele oder wenige Demonstrationen gibt? Ist eine hitzige Debatte im Bundestag nun toll, oder eher ein schnelles und geräuschloses Verfahren? So richtig schön schwer zu fassen, der Nutzen von politischer Bildung.
Wenn immer mehr Menschen mit menschenverachtenden und demokratiefeindlichen Aussagen auftreten, dann sieht man jedoch recht gut, wie es um politische Bildung steht.
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat genau diese Aufgabe: aufklären über unsere Geschichte, über aktuelle politische Themen und auch über Gefahren, über die man sonst vielleicht nicht gerne spricht.
Genau hier soll nun gespart werden. Nicht dass das Budget sowieso schon knapp wäre. Nicht, dass sich der Staat schon sowieso aus solchen „Nebenthemen“ zurückgezogen hätte. Nicht, dass in manchen Landesteilen Freiheit und Demokratie massiv unter Druck sind.
Genau hier zu sparen? Das kann man natürlich machen. Man muss sich eben entscheiden, ob man eine wehrhafte Demokratie haben möchte mit mündigen Bürgern, die manchmal auch unbequem sind, aber für ihre Rechte und die Gesellschaft einstehen. Oder ob wir für eine kurzfristige finanzielle Ersparnis nicht langfristig viel mehr bezahlen müssen.